Dienstag, 2. Dezember 2014

KUPPLUNGs TECHNIK DR BIG

Du hast Kupplungsprobleme? Haaaalt - nicht den Motor zerreißen!!

Zunächst den Kupplungszug  überprüfen –siehe unten!

Kupplungsprobleme - nicht Kupplungszug-wenn es der Zug nicht ist, zwischen den zwei Varianten = verschiedene Probleme!! entscheiden…

Kupplung rutscht
-Hast Du Motorradöl verwendet? Nur Motorradöl kann bei Nasskupplungen richtig arbeiten, es sollte die Norm JASO MA oder MA2 haben.
-Kupplungsseilzugspiel auf 2mm bei warmen Motor einstellen! Dazu warmen Motor abwürgen und Seilzug einstellen (dabei wird das Öl aus dem Kupplungspaket komplett herausgedrückt –wie beim Fahren auch)
-Kupplungsfedern zu schlaff? Nehmt die +10% Federn aus unserem Shop, diese belasten nicht zu stark die Lager und die Hand , „drücken“ aber besser!.
-Kupplunglamellen am Ende? Tja irgendwann sind sie sicher mal fertig, macht es nicht wie Sven, den musste ich bei der Enduromania das Paket am Steilhang liefern! Also vor der Tour prüfen...

Kupplung trennt nicht
- Hast Du zu dickes Motoröl verwendet? Dann geht – besonders bei kaltem Motor - nix! Die von Suzuki empfohlene Viskosität IST optimal, nimm vollsynthetisches Öl für Temperaturstabilität!
-Kupplungsseilzugspiel auf 2mm bei warmen Motor einstellen! Dazu warmen Motor abwürgen und Seilzug einstellen (dabei wird das Öl aus dem Kupplungspaket komplett herausgedrückt –wie beim Fahren auch)
-Hmm… alles getan und hilft nichts… dann  müssen wir „reinsehen“ und das Paket und Korb überprüfen: Beim Paket Stahlscheiben prüfen, die müssen völlig eben sein. Beim entnommenen Paket die Freigängigkeit des Korbes prüfen, indem man die Nabe dreht. Lässt diese sich frei drehen, so ist natürlich der durch die Kurbelwelle festgehaltene Korb freigängig auf der Welle, da er sich ja nicht mitdrehen will. Oft ist die Distanzbuchse im Korb oder die hinter dieser liegende Scheibe eingelaufen, die Nabe lässt sich in diesem Fall sich bei entnommenen Paket trotzdem nur schwer drehen, weil der versucht Korb mitzudrehen – Buchse und Anlaufscheibe wechseln! Ein Kit dazu haben wir im Shop.

Fehlersuche und Tipps zum Kupplungszug
Irgendwann hat es sich ganz langsam und unbemerkt vom Besitzer eingeschlichen - die Kupplung lässt sich unendlich schwer betätigen oder der Fahrer greift ins Leere… Wenn der Zug nicht gerade reißt, wird man es spätestens dann merken, wenn die Kupplung schleift. Jetzt nicht gleich den Motor aufreißen, sondern wirklich erst mal nach dem Kupplungszug sehen! Wenn dieser so schwergängig ist, können ihn nicht einmal die Federn des Kupplungspaketes zurückziehen, die Folge ist eine schleifende Kupplung und eine extreme Belastung des Aurücklagers der Kupplung! In diesem Fall hilft es wirklich nur, den Zug zu wechseln! Im Laufe der Zeit hat sich nämlich im unteren Bereich des Zuges Schmutz (von aussen, durch die Bewegung) und Rost (nicht von der Edelstahlseele sondern von der billigen Stahlhülle) angesammelt, der selbst durch heftiges Ölen nicht wieder herausgejagt werden kann. Das Problem lässt sich auf Dauer leider auch mit einem neuen Zug nur begrenzt lösen, denn durch die unglückliche Verlegung des Kupplungszuges - er beschreibt unten einen Bogen - ist das untere Ende nicht der tiefste Punkt. Außerdem hat das Seil hat noch zwei zusätzliche Gummiüberzüge (unten und im oberen Drittel). Bei dem unteren läuft das vom Vorderrad aufgewirbelte Wasser hinein und bleibt dort. Folge: Rost im unteren Bereich. Abhilfe ist zunächst ein Loch in dem Gummiüberzug an seiner tiefsten Stelle (etwa am Rahmen) und das Wasser kann ablaufen. Eine Schere leistet gute Dienste. Am tiefsten Punkt wird sich auch beim neuen Zug wieder Schmutz sammeln... Hinauszögern kann man das, indem man den Zug einölt. Es ist ein Märchen, dass Teflonzüge nicht geölt werden dürfen, denn Teflon ist inert gegen Öl - oder bläht sich eure Bratpfanne beim braten auf? :-) PTFE ist ein chemisch total inertes Material und absolut Lösungsmittelfest, insbesondere gegen organische LSM und Säuren. In der Chromatographie wird es als Kapillare mit Drücken über 1000 psi verwendet. Zum optimalen Schutz gleich noch am Faltenbalg unten ordentlich salzwasser-resistentes Fett hineingeben, um auch dort möglichst gut abzudichten!  Der zweite Fall – der Griff ins Leere – kommt dann zustande, wenn der Kupplungszug  - übrigens fast immer am unteren Nippel - abreißt. Das ist leider der zweite eingebaute Fehler bei diesem Zug.  Der untere Nippel ist nicht wie bei den DR 650 Modellen aufwändig mit deinem Scharnier gelagert sondern steckt unmittelbar im Betätigungshebel. Wenn sich der untere Nippel in dem Hebel ohne Schmierung bewegen muß, wird bei jedem Zug am Handhebel ein Biegemoment auf das Seil genau hinter dem Nippel ausgeübt, was schließlich zum Bruch führt. Abhilfe sind gute Schmierung der Nippelbohrung oder aufbohren auf 8,3mm und Einlegen einer 0,2mm Teflonfolie ( ist allerdings ein übler Fummelkram….).
Ich empfehle übrigens unbedingt den Kupplungszug in Original- Qualität, er besitzt die nötige Steifigkeit für einen klaren Druckpunkt (besser Schleifpunkt) und ist durch die Teflonseele auch ausreichend leichtgängig.

Kupplungshebel / Armatur
Und wenn der Zug schonmal draussen ist: hat der Kupplungshebel ein ovales Loch? Das ist nicht original ;-) --> wechseln gegen einen Neuen und Fett dran! Deine linke Hand wird staunen -Kuppeln ist ja soooo einfach !!!!

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